Verband und Golfsport stärken
30.09.2020

Swiss PGA Vorstand

Swiss PGA Vorstand v.l.n.r.: Jonathan Wallett, Keith Marriott (Präsident), Irene Oberländer (Generalsekretärin), Andrea Mantoan, Patrick Ruppen, Gianluca Patuzzo, Marc Chatelain

Corona-bedingt konnte die diesjährige Generalversammlung der Swiss PGA statt im April erst am 14. September (und ohne Gäste) stattfinden. Auf dem Traktandum stand unter anderem die Wahl des Vorstands für die Mandatsperiode 2020–2022. Präsident Keith Marriott, Vizepräsident Marc Chatelain sowie Captain Gianluca Patuzzo und Andrea Mantoan (Lehrlingsausbildung) wurden im Amt bestätigt. Mit dem Walliser Patrick Ruppen und dem Wahl-Walliser Jonathan Wallett wurden zwei neue Kräfte in den Vorstand gewählt. Ruppen ersetzt Markus Rath und übernimmt von diesem das Ressort Finanzen, Wallett folgt als Weiterbildungsverantwortlicher Russell Warner nach. Hier stellen sich die beiden neuen Vorstandsmitglieder vor.

2020 Ruppen Vorstand

Patrick Ruppen

Patrick Ruppen – Anwalt, Notar, Golflehrer

Patrick Ruppen ist im Schweizer Golfsport kein Unbekannter: Bereits als Junior machte der Oberwalliser national auf sich aufmerksam, vertrat die Schweiz im Boys-Nationalteam und absolvierte zwei Berufsausbildungen. Einerseits studierte er Jus, andererseits durchlief er die dreijährige Ausbildung zum diplomierten Swiss-PGA-Golflehrer. Heute ist er als Anwalt und Notar in Brig selbständig und arbeitet im Sommer Teilzeit als Golflehrer im Golf Club Source du Rhône.

Beide Berufe sind für den Vater von zwei kleinen Kindern nicht einfach Broterwerb, sondern Berufung. «Ich habe Spass an meiner Arbeit in der Kanzlei und ich liebe es draussen in der Natur zu stehen und Golfunterricht zu erteilen», sagt Ruppen. Dass er mit Golfunterricht allein seine Familie nicht ernähren könnte, weiss der Walliser – zu kurz ist die Saison im Obergoms. Aber Patrick Ruppen liebt Golf, steht dem GC Source du Rhône ehrenamtlich als Präsident vor und führt den Pro-Shop.

Dass er sich nun auch für den Vorstand der Swiss PGA zur Verfügung stellt, zeugt von Herzblut. «Ich bin 46 und habe viel erlebt – im Golf wie im Beruf. Ich glaube, dass ich für die Swiss PGA etwas bewegen, etwas reissen kann», sagt Ruppen. Im Verband will er sein Wissen und seine Erfahrung einbringen, denn in der Swiss PGA habe er sich immer wohl gefühlt. Für den Verband ist Patrick Ruppen ein Glücksfall; er kennt die Schweizer Golfszene seit er als Knirps auf der Riederalp die ersten Bälle geschlagen hat. Und er ist Jurist. «Ich bin nicht nur Teil des Vorstands, sondern habe von Marc Hess auch das Mandat des ‚Legal Advisors‘ übernommen und stehe den Mitgliedern der Swiss PGA in rechtlichen Fragen zur Seite», erklärt Ruppen. Innerhalb des Vorstands übernimmt er das Ressort Finanzen. Ein Schlüsselressort. «Die gesamte Golfbranche hat aufgrund der Corona-Pandemie Sponsoren verloren, auch unser Verband steht diesbezüglich vor grossen Herausforderungen.» Dies, obwohl die letzten Monate bewiesen hätten, dass der Golfsport selbst mit rigorosen Schutzmassnahmen funktioniere. «Das kann für Golf auch eine Chance sein.» Dennoch brauche es für die Swiss PGA neue Ideen, um die Verbandsfinanzen mittel- und langfristig zu sichern. Solche Ideen seien vorhanden, aber noch nicht spruchreif.

Was Patrick Ruppen bereits verraten kann, sind seine Ziele, die er mit der Swiss PGA verfolgt: «Wir müssen unseren Verband in der Öffentlichkeit bekannter machen. Die Arbeit unserer Mitglieder muss in den Clubs wieder vermehrt ins Zentrum rücken, die Pros müssen präsenter werden. Zudem sollten wir uns auf unsere Kernkompetenzen besinnen und diese auch sichtbar machen.»

Gefragt, wo er die Swiss PGA in fünf bis 20 Jahren sieht, sagt Ruppen: «Besser im Bewusstsein der Golfer verankert. Ein eigenständiger Berufsverband, der sowohl Playing wie Teaching Pros vertritt und Ausbildung auf dem bewährt hohen Standard anbietet.»

Portrait Wallett

Jonathan Wallett

Jonathan Wallett: Junioren und Manager im Fokus

«Das von Paris Buckingham vor 15 Jahren lancierte und durch Richard Adby und Russell Warner weitergeführte Weiterbildungsprogramm der Swiss PGA war und ist sehr gut. Ich möchte deren gute Arbeit fortführen sowie die bestehende wertvolle Kooperation mit Swiss Golf und J+S weiter stärken», sagt Jonathan Wallett. Der Wahl-Walliser lebt mit seiner jungen Familie in Crans-sur-Sierre und ist beruflich in drei Bereichen tätig. Zum einen stehen seine Golfschulen in Losone und Evian Golfer jeder Spielstärke offen, zum anderen organisiert Wallett in Crans und Evian «Performance Camps» für Eliteamateure (HCP 9 und besser) und last but not least betreut er acht Spitzenspieler (Professionals und Amateure), die auf internationalem Parkett unterwegs sind. Ein breites Betätigungsfeld, das dem Briten viele Erfahrung beschert, welche er in seine Tätigkeit als neuer Weiterbildungsverantwortlicher der Swiss PGA einbringen will: «Ich möchte Strategien entwickeln, um die Zusammenarbeit von Club-Pro, Manager, Präsident und Junioren-Captain in einer Art zu fördern, dass alle gegenseitig profitieren.». Ein entsprechendes Weiterbildungsprojekt hat Wallett bereits angedacht: «An der nächsten Vorstandssitzung werde ich einen Junioren-Förderungs-Lehrgang präsentieren.» Wichtig dabei: «Unsere Club-Professionals sollen befähigt werden in ihren Clubs ein begeisterndes Juniorenprogramm aufzubauen – von Grund auf und bis hin zur Betreuung der Elitespieler.»

Ein weiteres Augenmerk will Wallett auf die Zusammenarbeit mit der Swiss Golf Manager Association legen. Gemeinsam will man langfristig mehr Mitglieder für die Schweizer Golfclubs gewinnen und diese auch behalten. Die britische PGA habe in diesem Bereich viel bewegt und gute Erfahrungen gemacht: «Es macht Sinn, wenn sich Club Professionals in diesem Bereich einbringen, sie sind nämlich diejenigen, die am engsten mit den Golfern in Kontakt stehen – und so den entscheidenden Impuls geben können, dass jemand Mitglied wird oder aber dem Club weitere Jahre treu bleibt.»

Die Zukunft der Swiss PGA sieht Jonathan Wallett positiv: «Ich glaube die Swiss PGA kann die Schweizer Golfszene in den kommenden fünf bis 20 Jahren mitprägen.» Die meisten Swiss-PGA-Mitglieder würden diese Branche seit Kindesbeinen an kennen – mittlerweile auch aus diversen Blickwinkeln. «Sie sind nicht einfach ‚nur Golflehrer‘, sie sind in jeder Hinsicht Experten, was den Golfsport in der Schweiz betrifft», weiss Wallett. Dieses Wissen müsse genutzt werden – in den Clubs genauso wie auf nationaler Ebene, damit mehr Menschen in der Schweiz «the great game of golf» geniessen könnten. Wallett ist zuversichtlich, dass die Schweizer in Zukunft im Golfsport international ähnlich erfolgreich sein wird wie im Tennis und Fussball.

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