Hole-in-One zum Saisonschluss
28.10.2020

2020 war die Saison der nationalen Turniere – und dies auf einem bislang in der Schweiz nicht gekannten Niveau. Zwar mussten aufgrund der Corona-Pandemie alle zu internationalen Tours zählenden Herrenturniere in der Schweiz abgesagt werden, trotzdem ziehen die Playing-Verantwortlichen der Swiss PGA eine positive Bilanz der zu Ende gehenden Saison. Vier Swiss PGA Tour Events, die kurzfristig lancierte Swiss Golf Summer Tour, drei Regionalmeisterschaften von Swiss Golf, das Omnium, die Swiss Pro Series und nicht zuletzt die Swiss PGA Championship boten zahlreiche Wettkampfmöglichkeiten. «Wir sind sehr dankbar, dass uns das Links Golfresort Leuk, der Golfclub Markgräflerland, der Andermatt Swiss Alps Golf Course, der Golf Club Lugano und der Golfpark Zürichsee nicht nur Gastrecht gewährt, sondern in allen Belangen tatkräftigt unterstützt haben», erklärt Swiss-PGA-Präsident Keith Marriott.

Shakehand SPGA Champ 2020

Viel Arbeit für den Captain

Swiss-PGA-Captain Gianluca Patuzzo blickt auf ein seltsames Jahr zurück. «Im Frühling schien es lange unvermeidbar die meisten Turniere abzusagen. Dann aber änderte sich die Lage und mit der Hilfe unserer Partner, vor allem der gastgebenden Clubs, konnten wir die meisten Turniere doch wieder in den Kalender aufnehmen», so Patuzzo. Wobei sämtliche Swiss-PGA-Events unter Einhaltung des Schutzkonzepts durchgeführt wurden. «Wir hielten uns dabei an die Vorgaben von Swiss Golf. Das hat sehr gut funktioniert und ich bin dankbar für die exzellente Arbeit, welche die Clubs auch in dieser Hinsicht geleistet haben», sagt Patuzzo. Das Swiss-PGA-Büro habe die Mitglieder zudem laufend über Anpassungen der Corona-Schutzmassnahmen informiert.

Rückblickend darf der Captain mit dem Turnierjahr zufrieden sein: «Die Situation war gerade für die Playing Professionals sehr schwierig; ohne zu wissen, wann und ob sie in diesem Jahr wieder Turniere spielen können, mussten sie sich so gut als möglich in Form bringen und jederzeit für einen Re-Start bereit sein. Die Swiss PGA und die Swiss Pro Golf Series haben gemeinsam mit den von Swiss Golf organisierten Turnieren ein Wettkampf-Umfeld geschaffen, in dem sich die Playing Professionals optimal auf internationale Einsätze vorbereiten konnten.» Eine Folge daraus: «Das Niveau bei unseren nationalen Turnieren ist in diesem Jahr deutlich gestiegen.» Auch organisatorisch lief es gut: «Ich habe viele positive Rückmeldungen erhalten – begonnen beim Pflegezustand der Plätze, auf denen wir zu Gast waren, bis zum Livescoring auf unserer Website.» Kritischer gibt sich der Captain, wenn es um seine eigene sportliche Performance geht: «Ich musste feststellen, dass es nicht so einfach ist, in die Turnierorganisation eingebunden zu sein und gleichzeitig im Turnier zu spielen.» Als Hauptverantwortlicher auf Seite der Swiss PGA müsse er auch an Turniertagen viele Dinge kontrollieren. «Die Unterstützung, die wir von den Clubs, den Managern und Greenkeepern bekommen, ist grossartig. Aber es gibt so viel zu besprechen, dass am Ende meine eigene Turniervorbereitung auf der Strecke bleibt.» Nichts desto trotz will er es 2021 wieder versuchen, und «ich werde mein Bestes geben, um besser zu spielen», sagt Patuzzo lachend.

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Chatelain: Hohes Niveau bei nationalen Turnieren

Swiss-PGA-Vizepräsident Marc Chatelain, innerhalb des Vorstands für den «Member Support Playing Professionals» zuständig, sagt rückblickend über die Saison 2020: «Dadurch, dass international nur wenige Turniere im Kalender standen, haben unsere Playing Professionals vermehrt bei nationalen Turnieren mitgespielt – meistens hat auch eine oder einer von ihnen gewonnen. Ich denke, man darf sagen, dass sich das sportliche Niveau bei den nationalen Turnieren durch die Teilnahme dieser Playing Professionals erhöhte.»

Chatelain ist überzeugt, dass diese nationalen Turniere im speziellen Golfjahr 2020 von besonderer Bedeutung gewesen sind: «Gerade in den Monaten nach dem Lockdown gab es für Playing Professionals nicht viele Spielgelegenheiten. Im Sommer hatte die von Swiss Golf organisierte und finanzierte Swiss Golf Tour viel dazu beigetragen, dass die Mitglieder des Swiss Golf Teams in der Schweiz genügend Spielmöglichkeiten hatten.» Besonders beeindruckt habe, in welcher kurzer Zeit die Playing Professionals in den Turniermodus gelangten und gute Scores lieferten. «Ich hatte nicht den Eindruck, dass nach dem Lockdown viel Anlaufzeit benötigt wurde; das Niveau war sehr schnell hoch. Das Scoring bei den nationalen Turnieren war teilweise wirklich beeindruckend», so Chatelain. Jüngstes Beispiel dafür ist die Swiss PGA Championship von Mitte Oktober im Golfpark Zürichsee: «Ich trainiere mit meinem Kader oft in Nuolen und weiss somit sehr genau, wie anspruchsvoll der Platz seit dem Umbau ist. Bei der Meisterschaft vor zwei Wochen war er in gutem Zustand und das Scoring der Gewinner – sowohl jenes der Aktiven, wie auch das von Senior André Bossert – zeigt, auf welchem Niveau in der Schweiz mittlerweile gespielt wird: auf einem hohen!»

Swiss PGA Championship – kein Platzrekord, aber ein Ass

Die Verbandsmeisterschaft bildete den krönenden Schlusspunkt der nationalen Turniersaison. Dass die Swiss PGA innerhalb eines Jahres bereits zum zweiten Mal auf der GEO-zertifizierten Anlage des Golfpark Zürichsee zu Gast war, spricht für sich. Die Anlage hat sich seit dem Ausbau auf 18 Löcher zu einem der beliebtesten Meisterschaftsplätze in der Schweiz entwickelt. Die Professionals stellten dem Parcours nach der Meisterschaft erneut Bestnoten aus: sehr gepflegt und anspruchsvoll. «Es hat den Teilnehmern und auch den Organisatoren auf Seite der Swiss PGA Freude bereitet, erneut im Golfplatz Zürichsee Gast sein zu dürfen», sagt Swiss-PGA-Generalsekretärin Irene Oberländer.

Die Freude war gegenseitig. Ursina Bisculm, Geschäftsführerin des Golfpark Zürichsee, freute sich über die unkomplizierte und professionelle Zusammenarbeit mit der Swiss PGA. Welchen Stellenwert man der Swiss PGA Championship beim gastgebenden Club beimisst, lässt sich aus Bisculms Aussagen schliessen: «Natürlich ist es im Oktober schwieriger, den Platz vorzubereiten. Das Wetter muss bei der Vorbereitung ‚mitspielen‘. Wir haben aber bereits die ganze Saison auf das Turnier hingearbeitet, um den Platz so spät in der Saison in sehr gutem Zustand zu präsentieren. Sechs Wochen vor dem Turnier wurden die Greens aerifiziert und für die Meisterschaft so tief wie möglich gemäht.» Das hat sich ausgezahlt, wie Swiss-PGA-Captain Gianluca Patuzzo bestätigt: «Leider fiel in den Tagen vor dem Turnier sowie während der ersten beiden Runden viel Regen, aber die Greens haben hervorragend gehalten und wir konnten drei Runden auf einem meisterschaftswürdigen und herausfordernden Parcours spielen.»

Dass dies möglich war, ist wohl auch dem guten Händchen und der Erfahrung von Headgreenkeeper Steven Tierney zu verdanken. «Unser Platz ist das ganze Jahr stark frequentiert, wir empfangen pro Tag bis zu 230 Spielerinnen und Spieler, da werden die Greens entsprechend beansprucht», sagt Ursina Bisculm. Trotzdem liess sich die Swiss PGA Championship problemlos in den Kalender integrieren: «Viele unserer Clubmitglieder sind als Zuschauer auf den Platz gekommen und haben die Top-Spieler beobachtet», erklärt die Clubmanagerin den Sportsgeist im Golfpark Zürichsee. Die Pros boten dem Publikum Einiges: «Aufgrund des nassen Wetters wurde mit ‚prefered lies‘ gespielt, deshalb wird die 65 von Joel Girrbach nicht als offizieller Platzrekord geführt», erklärt Bisclum. «Was aber in die Rekordbücher unserer Anlage eingeht ist das Hole-in-One von Philippe Weppernig auf Loch 15.» Weppernig hatte am Schlusstag auf der 167 Meter langen Bahn vom Tee eingelocht.

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